header banner
Default

Die Kluft zwischen Eigenwert und Wertschätzung


VÖZ-Präsident Markus Mair

Der neue Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen Markus Mair spricht im #doublecheck-Interview mit Nadja Hahn über öffentlich-rechtlichen Mehrwert, die ewig verschleppte Reform der Presseförderung und die lockere Inseraten-Vergabe durch die öffentliche Hand.

6. August 2018, 02:00

7 Tage Ö1

VIDEO: SO verhinderst du WARPING und viel NACHARBEIT [3D DRUCK - CURA TUTORIAL 🇩🇪]
Philipps 3D Druck

Journalismus mit öffentlich-rechtlichem Mehrwert produzieren könne nicht nur der ORF, sagt Markus Mair, neuer Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen VÖZ. "Das heißt nicht, dass wir den Anspruch auf Gebühren stellen", so Mair, aber das System der Presseförderung müsse reformiert werden und jene bevorzugen, die die "Weiterentwicklung der Demokratie, der Republik und der Menschen in diesem Land" unterstützen.

Markus Mair

Markus Mair

APA/VÖZ/KATHARINA SCHIFFL

Demokratie-Faktor als Maßstab

VIDEO: Sofort attraktiver werden✨ #highvaluewoman #selbstwert #selbstvertrauen #selbstbewusstsein
Werde zur High Value Frau mit ANNIE BRIEN

Mair ist Vorstandsvorsitzender der Styria-Gruppe – nach ORF und Mediaprint das drittgrößte Medienunternehmen des Landes mit Zeitungen wie "Die Presse" oder "Kleine Zeitung". Mair hat den Vorsitz im Zeitungsverband nach sechs Jahren von "Kurier"-Geschäftsführer Thomas Kralinger übernommen – und dessen Forderungen gleich mit: Mair tritt für eine Verdreifachung der Presseförderung ein. Derzeit liegt sie bei rund neun Millionen Euro jährlich. Mair möchte das bestehende System der Presseförderung – deren Basis eine längst überholte Vertriebsförderung ist - hinterfragen.

Markus Mair im Interview mit Nadja Hahn

Förder-Relationen stimmen nicht

VIDEO: printf(MEMORY) | How to print memory to the console
CodeVault

Allein eine Erhöhung der Förderung wäre aber zu kurz gegriffen, so der neue VÖZ-Präsident: "Es schaut dann danach aus, als würden wir praktisch nur nach mehr öffentlichem Geld schreien. Das wäre eine völlig falsche Botschaft." Mair geht es um die richtigen Relationen: Für Kunst- und Kulturförderung liege eine halbe Milliarde Euro in den öffentlichen Kassen bereit, für Medien eben nur neun Millionen. Seit Jahren wurde die Presseförderung nicht angehoben, 2012 und 2014 ist sie sogar gekürzt worden. Und alle Appelle von Zeitungsmachern und Verlagen sind ungehört verhallt.

"Regierungsinserate überdenken"

VIDEO: Python 3 Programming Tutorial - Multi-line Print
sentdex

Dabei fließen eigentlich genug öffentliche Mittel zu den Medien - allerdings meist nach nicht nachvollziehbaren Kriterien, sagt Mair und meint damit Inserate öffentlicher Stellen. "Da geht’s auch um Steuergeld. Es kann nicht sein, dass wir auf der einen Seite antreten, um über neun oder 30 Millionen Euro Presseförderung zu sprechen, und auf der zweiten Seite hunderte Millionen über den Bund, die Länder und die Kommunen an Inseratengeld vergeben werden."

Inserate der öffentlichen Hand 2017 vor allem für Boulevard

VIDEO: Der SELBSTWERT-CHECK mit 7 Tipps für ein besseres Selbstbild und mehr innere Stärke
Dr. Wlodarek Life Coaching

Gegen sinnlose Werbebotschaften

VIDEO: Nachgebaut - Die beste Einschmelzpresse von Printables | mit 3D Druck
FDMBRO

Komplett verteufeln will Mair die Inserate nicht, mitunter hätten sie ja ihre Berechtigung – und natürlich profitieren alle Blätter davon, wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß. Mair geht es um die Werbebotschaften: "Den Wienern in einer Gratiszeitung zu erklären, dass es eine U-Bahn gibt, ist wahrscheinlich eine sinnlose Kommunikationspolitik, aber daneben Dinge zum Beispiel aus dem Finanzministerium, Thema Lohnsteuerausgleich, über Medien zu kommunizieren, mag sehr sinnvoll sein." Es brauche eine Debatte über die Inhalte von Einschaltungen.

Am meisten von öffentlichen Inseraten profitiert der Boulevard rund um die "Krone", "Heute" und "Österreich", die zwei Gratisblätter sind übrigens nicht Mitglieder im Zeitungsverband.

Mair fordert im Interview eine neue Debatte über politische Inserate

Öffentliches Geld für Qualität

VIDEO: Wie viel Du wirklich Wert bist.. | Selbstwert stärken
Christian Bischoff

Der VÖZ-Präsident unterstützt die Forderung, wonach die Presseförderung – zumindest teilweise – nach Qualitätskriterien vergeben werden soll. Konzepte dazu liegen seit Jahren in der Schublade. Markus Mair nennt die Ausbildung der Journalistinnen und Journalisten, die Einhaltung des Presse-Ehrenkodex, aber auch die Art der Inhalte als Kriterien, die bei der Vergabe von Fördergeld ausschlaggebend sein sollen. Wer beispielsweise Korrespondenten im Ausland beschäftigt, soll mehr aus dem öffentlichen Topf bekommen.

Rund 9 Mio. Euro Presseförderung

VIDEO: Mehr SELBSTBEWUSSTSEIN in nur 10 MINUTEN!
Biyon

"Schluss mit politischen Deals"

VIDEO: 3D Drucke GLÄTTEN | Einfach mit JEDEM 3D Drucker! (Tutorial)
mpoxDE

In Richtung ORF kommen von Mair klare Ansagen. Es brauche eine "Neuformulierung des öffentlich-rechtlichen Auftrags", findet der Verlegerchef, und zwar mehr als nur "kosmetische Anpassungen". Die Erfahrung zeigt: Wenn der VÖZ Zugeständnisse vom ORF fordert, dann werden anderorts Angebote gemacht – und umgekehrt. So hat zumindest Medienpolitik in Österreich jahrzehntelang funktioniert. Doch dieses "Abdealen" – du bekommst das, wenn ich jenes erhalte – sei der Stil der vergangenen Jahre. "Dagegen verwehre ich mich schon", sagt Mair und demonstriert ein neues Print-Selbstbewusstsein. Man könne doch auch einfach einmal etwas neu gestalten.

VÖZ-Präsident Mair im Interview über denTauschhandel in der Medienpolitik

Blaue ORF-Seite soll schrumpfen

VIDEO: SELBSTWERTGEFÜHL steigern | Die besten Methoden | Vera F. Birkenbihl Business Service #13
Lernen der Zukunft Andreas K. Giermaier

Ein Dorn im Auge war den Zeitungen immer schon ORF.at, die berühmte und erfolgreiche blaue Seite im Netz. Für Mair geht der öffentlich-rechtliche Sender hier zu weit: "Der ORF ist digital nicht wie in Deutschland ausschließlich programmbegleitend, sondern er führt ein Nachrichtenportal, in dem er sehr stark mit Text und Bild, angereichert mit Video, etwas macht, das privatwirtschaftlich so gar nicht darstellbar wäre. Niemand von uns kann sich eine solche Plattform leisten." Der ORF solle in seinen Online-Angeboten auf eine reine Fernseh- und Radioprogramm-Begleitung schrumpfen, wünscht sich der neue VÖZ-Präsident.

Kampf um Hirnschmalz-Richtlinie

VIDEO: Alle lachen, als er das fette und hässliche Mädchen heiratet. Jahre später bereuen sie es!
Interessante Geschichten

In der Debatte um die EU-Copyright-Richtlinie verteidigt Markus Mair das geplante Leistungsschutzrecht für Printverlage. "Wir erarbeiten täglich in unseren Medienhäusern wertvolles Gut, da ist viel Hirnschmalz und Recherchearbeit drinnen." Das sei nicht austauschbar, und das soll auch nicht jeder verwenden dürfen, sagt der VÖZ-Präsident.
Das EU-Parlament hat am Donnerstag das Verhandlungsmandat für die Richtlinie mit knapper Mehrheit abgelehnt. Damit ist die Entscheidung auf September vertagt, die Materie geht zurück in den Ausschuss. Die Richtlinie hätte neben einem Upload-Filter auch ein Leistungsschutzrecht vorgesehen, das es etwa Google verbieten würde, ohne Erlaubnis bzw. Geld Überschriften oder kurze Ausschnitte von Artikeln in ihren Suchergebnissen anzuzeigen.

Markus Mair zur EU-Copyright-Initiative

Mair wünscht sich eine selbstbewusste europäische Verhandlungsposition gegenüber Google und Facebook, da gehe es ums Prinzip: "Wenn wir das freigeben, wenn wir das fallen lassen, dann brechen irgendwann die Dämme und all das, was wir produzieren, sinkt im Wert, ist austauschbar und andere verdienen damit Geld", sagt VÖZ-Präsident Markus Mair.

Übersicht

VIDEO: Der Check: Wer tut Ihnen gut, wer nicht? Über positive Menschen und Ernergiesauger im Freundeskreis.
Dr. Wlodarek Life Coaching
  • #doublecheck

Sources


Article information

Author: Mary Lewis

Last Updated: 1702469762

Views: 856

Rating: 4.2 / 5 (48 voted)

Reviews: 99% of readers found this page helpful

Author information

Name: Mary Lewis

Birthday: 1935-10-30

Address: 029 Debra Drive Suite 760, South Mark, NH 82239

Phone: +4375835119757878

Job: Orthodontist

Hobby: Cross-Stitching, Cooking, Web Development, Embroidery, Playing Piano, Painting, Chess

Introduction: My name is Mary Lewis, I am a unreserved, brilliant, proficient, ingenious, Adventurous, dear, unguarded person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.