Morgan Stanley ist ein US-amerikanisches Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen mit Hauptsitz in New York City. Das Unternehmen ist mit einem Umsatz von 59,755 Mrd. US-Dollar (2022) die drittgrößte Investmentbank der Welt. Morgan Stanley ging am 5. September 1935 aus der Teilung von JP Morgan (Glass-Steagall Act) hervor und beschäftigt heute 74.814 Mitarbeiter in 42 Ländern (Stand 2022).
Historie
Morgan Stanley eröffnete am 16. September 1935 auf der weltberühmten Wall Street (Wall Street no. 2, New York City, USA) erstmals seine Tore. Mit einem Handelsvolumen von 1.1 Mrd. $ im ersten Jahr besaßen sie bereits einen Marktanteil von 24%. Das Wachstum des Unternehmens setzte sich stetig fort, sodass in 1941 eine Expansion in weitere Bereiche gestartet wurde. Im folgenden Jahr begann das Unternehmen mit Wertpapierhandel an der New Yorker Börse.
Im Jahr 1962 entwickelte Morgan Stanley sein erstes Computermodell für Finanzanalysen und setze anschließend verstärkt die Expansion nach Europa fort. Auch wurde sich nicht nur auf die bereits vorhandenen Finanzsektoren beschränkt, sondern es wurden kontinuierlich weitere Bereiche, wie (Aktien) Handel, Verkauf und Analyse sowie Investment Banking, Immobilien und private Vermögensverwaltung, erschlossen. Das Unternehmen expandierte auch verstärkt nach Asien und Lateinamerika, sodass der globale Einfluss immer größer wurde.
Die Finanzkrise 2007/2008 traf das Unternehmen vergleichsweise mild und der im zweiten Quartal 2008 veröffentlichte Quartalsbericht mit einem Quartalsgewinn von 1.4 Mrd. US-Dollar übertraf sogar die Gewinnerwartungen der Analysten und lag nur 7% unter dem des Vorjahres. Morgan Stanley war Mitte September 2008 (neben Goldman Sachs) die letzte unabhängige Investmentbank der Wall Street. Dennoch wurde berichtet, dass die Existenz des Unternehmens bedroht sei und dies wurde spätestens Ende September 2008 deutlich, als sich die japanische Großbank Mitsubishi UFJ Financial Groups (MUFG) mit einer erheblichen Summe von 9 Mrd. USD bei Morgan Stanley beteiligte. Somit übernahm MUFG eine Beteiligung von 21 % am Kapital der Bank und erhielt dafür Vorzugsaktien. Im Januar 2009 fusionierten die zwei Brokerhäuser Morgan Stanley und Citigroup zum neuen Brokerhaus Morgan Stanley Smith Barney, welches mit über 20.000 Finanzberatern das größte US-Brokerhaus ist.
Morgan Stanley zählt zu einer der 30 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als "systematisch bedeutsames Finanzinstitut" ("systemic financial institution") eingestuft wurden. Heute wird das Unternehmen von James P. Gorman als CEO und Chairman geführt. Er fing im Februar 2006 bei Morgan Stanley an und wurde bereits im Dezember 2007 zum Co-President gekürt. Im Januar 2010 übernahm er als CEO und im Januar 2012 schließlich auch als Chairman.
Geschäftsmodell
Morgan Stanley hilft Personen, Institutionen, Unternehmen und Regierungen ihr Geld zu verwalten, zu verteilen und zu vermehren, um so deren finanzielle Ziele zu erreichen. Der Fokus liegt auf sogenannten "Ultra High Net Worth Individuals", das heißt auf besonders wohlhabenden und vermögenden Investoren. Zu den Sparten, die Morgan Stanley anbietet, zählen:
Vermögensverwaltung: Privatpersonen, Unternehmen und Regierungen wird beim Vermögensaufbau, der Vermögensverteilung und dem Vermögensmanagement geholfen, um so möglichst hohe Profite zu erwirtschaften und diese best möglichst zu verteilen.
Investmentbanking & Kapitalmärkte: Durch die globale Expertise in Marktanalysen und Beratung sowie Finanzdienstleistungen stellt Morgan Stanley den optimalen Partner für Institutionen, Unternehmen und Regierungen dar.
Handel & Verkauf: Globale Institutionen, führende Hedge Funds und industrielle Innovatoren setzen bei Verkäufen, Handel und Marktdienstleistungen auf Morgan Stanley.
Analyse: Morgan Stanley bietet Analysen von Unternehmen, Sektoren, Märkten und Volkswirtschaften an und unterstütz so deren Kunden bei wichtigen Entscheidungen.
Investment Management: Morgan Stanley bietet attraktive Anlagestrategien für öffentliche und private Märkte sowie maßgeschneiderte Lösungen für institutionelle und private Anleger an. Kernpunkt ist die Verwaltung von Kundengeldern in Millionenhöhe.
Optimierung: Morgan Stanley bietet Unternehmen und ihren Mitarbeitern umfassende Finanzlösungen für den Arbeitsplatz an, die persönliche Beratung mit moderner Technologie verbinden.
Nachhaltiges Investieren: Es werden skalierbare Anlageprodukte angeboten, innovative Lösungen gefördert und handlungsrelevante Erkenntnisse zu Nachhaltigkeitsthemen offengelegt.
Innovation: Besonders auf den Zugang zu Kapital für verschiedenste Unternehmer wird Wert gelegt, da deren innovativer Erfolg in den Vordergrund gestellt werden soll.
Morgan Stanley hat sich lange Zeit auf den zwar riskanteren, aber auch wachstumsstärkeren Technologiesektor konzentriert. Die Bank war der Hauptversicherer für Angebote von Google, Inc., Groupon, Inc., Cisco Systems, Inc. und Salesforce.com. Des weiteren war das Unternehmen auch maßgeblich an IPOs (Börsengängen) für Apple. Inc. und Facebook. Inc. beteiligt. Im Zuge der Bankenkrise 2008 hat sich Morgan Stanley von risikoreichen Geschäften wegbewegt und setzt seit dem verstärkt zuverlässigeres und sichereres Geldmanagement.
Branchenanalyse
Bis zur Finanzkrise 2007/2008 standen die Investmentbanken im US-Trennbankensystem als Gegenstück zu den Geschäftsbanken (engl. "commercial banks") unabhängig dar. Diese Unabhängigkeit entstand aufgrund des sog. Glass-Steagall Acts (1933), welcher eine strikte Trennung der beiden Banken vorsah. Diese Trennung war durch eine stärkere Kontrolle der Geschäftsbanken gekennzeichnet, wurde allerdings im Jahr 1999 aufgehoben. Im Zuge der Bankenkrise 2008 verzichteten die restlichen großen Investmentbanken ebenfalls auf ihre rechtliche Sonderstellung, sodass es heute meist keinen gesonderten Status für das Investmentbankgeschäft mehr gibt.
Im Ranking der größten Investmentbanken besetzt die USA die ersten 5 Plätze. Morgan Stanley ordnet sich hinter JP Morgan Chase (Platz 1; 115,63 Mrd. US-Dollar Umsatz, 2019) und Goldman Sachs (Platz 2; 59,34 Mrd. US-Dollar Umsatz, 2022) auf dem 3. Platz ein. Wobei sich der große Umsatzabstand von JP Morgan Chase mit der Übernahme von der The Bear Stearns Companies Inc. (kurz: Bear Stearns) erklären lässt. Bear Stearns war bis zur Finanzkrise 2007/2008 eine der größten Investmentbanken. Allerdings war Bear Stearns, aufgrund enormer Liquiditätsprobleme und dem Zusammenbruch zweier Hedgefonds, dazu gezwungen an JP Morgan Chase überzugehen, um eine Insolvenz zu verhindern. Somit lässt sich allgemein sagen, dass die Branche des Investmentbankings stark von US-amerikanischen Unternehmen abhängig ist und ein Großteil des Kapitals von der berühmten Wall Street aus verwaltet wird.
Grundsätzlich lässt sich die Branche des Investmentbankings in zwei Kategorien einteilen. Die erste und gleichzeitig auch die naheliegendste Kategorie ist das Kreditgeschäft. Bei diesem wird durch die Vergabe von Krediten jeglicher Art (Hypotheken, Firmen- und Konsumkredite) ein Zinseinkommen generiert. Wobei hier gesagt werden muss, dass diese Art von Geschäft heutzutage nicht mehr so rentabel ist, wie ursprünglich.
Die zweite und eindeutig rentablere Kategorie ist das Nicht-Zinseinkommen, zu welchem alle weiteren Umsätze zählen. Da die erste Kategorie stark von dem von der Notenbank vorgegebenen Leitzins abhängt, sind die Renditeerwartungen kleiner und unrentabler. Deshalb setzt Morgan Stanley, genauso wie auch ein Großteil der Konkurrenz, besonders auf die Sparte der Nicht-Zinseinkommen. Die Sparte lässt sich in die im Geschäftsmodell beschriebenen Kategorien untergliedern.
Author: Zachary Jones
Last Updated: 1702504202
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